Ruhig liegt die Ente am Freibad in Gelenau. Der Blick schweift über das Erlebnisland Kegelsberg und ihr Gefieder glänzt in der Sonne. Von Wanderern oder Besuchern, die an dem Weg vorbeikommen, lässt sich das Tier nicht stören. Ein idyllisches Bild. Allerdings rührt sich die Ente auch bei Katzen oder anderen Tieren nicht, denn der Wasservogel ist aus Holz. Viel Holz.
"Die Ente hat eine Länge von sechs Metern, auch in der Höhe misst sie ca. sechs Meter", berichtet Peter Duus. Der Holzbildhauer aus Thum hatte die Idee für diese besondere Skulptur. "Das wird der Purple Path von Gelenau", fügt Sebastian Haustein schmunzelnd hinzu. Diese Andeutung bezieht sich auf den Skulpturen-Weg der Kulturhaupstadt Chemnitz, bei welchem in vielen Orten verschiedene Kunstwerke errichtet wurden. In Gelenau allerdings hebt man sich vom Purple Path ab. Schon allein von der Größe und dem Hintergrund.
"Jährlich kommen tausende Gäste ins Gelenauer Freibad und das Areal, in welchem man auch übernachten kann. Wir wollen versuchen, dieses idyllische Gebiet schrittweise zu verbessern und auch mit Alleinstellungsmerkmalen zu versehen", so Sebastian Haustein, der Geschäftsführer der Gelenauer Wohnungsgesellschaft mbH, die das Erlebnisland seit mehreren Jahren für die Gemeinde betreibt. Zur Verbesserung zählte auch die Beschaffung eines größeren und moderneren Toiletten-Containers für den Wohnmobilstandort. Damit sich dieser "Blechkoloss", wie ihn der Geschäftsführer beschreibt, besser in das Gesamtbild einfügt, habe man zusammen mit dem Bildhauer Peter Duus die Idee entwickelt, den Container als Ente zu verkleiden.
Für den Holzbildhauer sei es das bisher größte Projekt. Ihm ist dabei der Nachhaltigkeitscharakter sehr wichtig. "Wir nutzen für den Bau beispielsweise Käferholz aus dem gemeindeeigenen Wald in Gelenau, welches sonst geschreddert würde", so der Holzkünstler. Aber nicht nur optisch soll die Ente ein Blickfang werden, sie soll auch multifunktional sein. "Begeh- und bewohnbare Kunst im öffentlichen Raum", betitelt Peter Duus das Projekt. "Der Rücken der Ente wird als Aussichtplattform nutzbar sein", ergänzt Sebastian Haustein. Die offzielle Einweihung der Skulptur soll im Frühjahr stattfinden.
Text und Bild: Robby Schubert